Überwiegend sind die großen Schamlippen betroffen, in wenigen Fällen auch die kleinen Schamlippen oder die Klitoris. Der Tumor entsteht in fast allen Fällen aus dem Hautgewebe, es handelt sich also um so genannte Plattenepithelkarzinome. Nur sehr selten bilden sich Tumore z. B. aus dem Drüsengewebe (Adenokarzinom) oder dem Bindegewebe (Sarkom).
Ursachen
Die Ursachen des Vulvakarzinoms sind weitgehend ungeklärt. Derzeit sind lediglich einige Faktoren bekannt, welche die Entstehung der Krankheit fördern. Hierzu zählen Infektionen mit dem Humanen Papillomavirus oder HIV sowie langjähriges Rauchen.
Symptome
Die ersten Symptome der Erkrankung sind dunkle Flecken oder warzenähnliche Veränderungen an der Vulva. Mit der Zeit treten ein blutiger Ausfluss und ein stetiger Juckreiz hinzu. Zu diesem Zeitpunkt sind oft bereits kleine Knötchen im Gewebe tastbar. In einigen Fällen kann es auch zu Schmerzen kommen, die jedoch meist nur beim Wasserlassen auftreten. Erst im Spätstadium kann es durch die Bildung von Metastasen zu starken Schmerzen oder Funktionsstörungen an anderen Organen, wie z. B. Darm oder Harnröhre, kommen.
Vorbeugen und Erkennen
Aufgrund der anfänglich geringen Symptomatik und der Scham, die viele Frauen mit diesem Körperteil verbinden, werden viele Vulvakarzinome erst in einem sehr späten Stadium entdeckt. Vor allem älteren Frauen wird daher empfohlen, sich regelmäßig Routinekontrollen bei einem Gynäkologen zu unterziehen, um die Krankheit bereits in einem möglichst frühen Stadium diagnostizieren zu können. Eine Verdachtsdiagnose wird hierbei in der Regel bereits bei auffälligen Gewebeveränderungen gestellt. Zur Absicherung wird zudem eine Probe entnommen, die im Labor genauer untersucht wird.
Behandlung, Therapie
In frühen Stadien ist die Erkrankung gut behandelbar und die Überlebensrate nach fünf Jahren beträgt über 90 %. In diesen Fällen ist es oftmals ausreichend, lediglich kleine Bereiche des Gewebes operativ zu entfernen. Wird die Diagnose erst spät gestellt, ist in der Regel eine deutlich umfangreichere Therapie nötig. Der Fokus liegt auch hier auf chirurgischen Maßnahmen, wobei zum Teil die gesamte Vulva inklusive der angrenzenden Lymphknoten entfernt werden muss. Strahlen- und Chemotherapie werden nur selten eingesetzt, können aber in manchen Fällen sinnvoll sein, z. B. bei Vorliegen einer Metastasierung.