Billings-Methode
Die Methode, anhand von Konsistenz und Menge des Schleims in der Scheide bzw. Vagina (Zervixlschleim / Zervikalschleim) die fruchtbaren Tage einer Frau zu erkennen, beruht auf den Beobachtungen der Ärzte Evelyn und John Billings und wird deshalb auch oft als Billings-Methode bezeichnet.
Nützlich für Verhütung und Kinderwunsch
Diese Methode kann entweder bei der Empfängnisverhütung, aber auch bei einer gewünschten Schwangerschaft hilfreich sein.
Die Billings-Methode gehört zu den natürlichen Verhütungsmethoden und beruht auf der Erkenntnis, dass sich der Zervikalschleim einer Frau im Laufe des monatlichen Zyklus abhängig vom Östrogen- und Progesteronspiegel verändert.
Phasen
Zum Zeitpunkt des Eisprungs, also an den fruchtbaren Tagen, ist nicht nur besonders viel Schleim vorhanden, sondern dieser hat dann eine zwar flüssige, aber Faden ziehende Konsistenz. In dieser Phase, die etwa zwei bis drei Tage dauert, ist bei ungeschütztem Geschlechtsverkehr eine Schwangerschaft möglich.
Im Gegensatz zu den fruchtbaren Tagen ist direkt vor und nach der Menstruation relativ wenig Zervikalschleim vorhanden. In den Tagen vor dem Eisprung wird der Schleim trübe gelblich oder weiß und hat eine klebrige Konsistenz, bis er dann spinnbar wird das typische „Fädenziehen“ und eine vermehrte Produktion von Schleim den Eisprung und damit die fruchtbaren Tage anzeigen. Nach dem Eisprung nimmt der Schleim wieder an Menge ab und wird trübe und klebrig.
Sicherheit, Pearl Index
Diese Methode ist als Empfängnisverhütung allein eingesetzt recht unsicher, weil sie nicht nur eine genaue Kenntnis der Vorgänge im Körper der Frau und eine konsequente und tägliche Überprüfung der physikalischen Eigenschaften des Schleims voraussetzt, sondern weil der Zervikalschleim auch durch andere Gegebenheiten – zum Beispiel psychische Belastungen oder bakterielle Infektionen in der Scheide – verändert wird. Der Pearl-Index bei Alleinanwendung liegt daher bei 5.
Die Billings-Methode wird daher meist mit anderen natürlichen Verhütungsmethoden kombiniert, zum Beispiel mit der Basaltemperatur-Methode, bei der die Frau täglich die Körpertemperatur misst oder mit der Knaus-Ogino-Methode, bei der die fruchtbaren Tage mit Hilfe eines Kalenders ermittelt werden.