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Verhütung per Kalendermethode: Fruchtbare Tage berechnen – Anwendung und Sicherheit

Eine Methode, um die fruchtbaren Tage einer Frau zu errechnen

Inhalt

  • 1 Berechnung
    • 1.1 Menstruationskalender
    • 1.2 Beispiel
  • 2 Sicherheit, Pearl-Index
  • 3 Schwangerschaft herbeiführen
Die Kalendermethode – auch Knaus-Ogino-Methode genannt – beruht auf den Forschungen des österreichischen Arztes Hermann Knaus und des japanischen Arztes Kyusaku Ogino. Die beiden Mediziner entwickelten Anfang der 30er Jahre eine Methode zur Errechnung der fruchtbaren bzw. unfruchtbaren Tage im weiblichen Zyklus.

Berechnung

Die Berechnung basiert auf der Entdeckung der beiden Ärzte, dass Spermien im Durchschnitt drei bis vier Tage, höchstens jedoch sechs Tage in den weiblichen Sexualorganen überlebensfähig sind, eine Eizelle hingegen nur ca. 6-12 Stunden nach dem Eisprung befruchtet werden kann.

Die fruchtbaren Tage rund um den Eisprung werden bei der Knaus-Ogino-Methode anhand der Dauer des weiblichen Menstruationszyklus berechnet, hierbei gilt jeweils das Einsetzen der Monatsblutung als Beginn eines neuen Zyklus.

Menstruationskalender

Als Grundlage für diese Berechnung dient ein Menstruationskalender, der vorab über mindestens sechs Monate und auch weiterhin laufend geführt werden muss, damit die natürlichen Schwankungen in der Dauer des weiblichen Zyklus berücksichtigt werden können.

Anhand der mehrmonatigen Aufzeichnungen werden dann sowohl der längste als auch der kürzeste Zyklus als Grundlage der Berechnung der fruchtbaren Tage herangezogen. Für eine sichere Berechnung zur Empfängnisverhütung werden vom kürzesten Zyklus 18 Tage und vom längsten 11 Tage abgezogen.

Beispiel

Ein Beispiel: Kürzester Zyklus 27 Tage, längster Zyklus 31 Tage. Unter Berücksichtigung der Überlebensfähigkeit von Spermien und Eizellen ergibt sich die Berechnung:

27 Tage minus 18 Tage (ergibt den 9. Zyklustag) und 31 Tage minus 11 Tage (ergibt den 20. Zyklustag). Wird also innerhalb des 9. und 20. Zyklustages nach Einsetzen der letzten Menstruationsblutung auf ungeschützten Geschlechtsverkehr verzichtet bzw. mit anderen, sicheren Methoden verhütet, ist eine Schwangerschaft unwahrscheinlich.

Sicherheit, Pearl-Index

Die Anwendung der Kalender-Methode hat einen Pearl-Index von 9.

Die recht hohen Unsicherheitsfaktoren liegen einerseits in den Schwankungen der Zyklusdauer – die sowohl durch Krankheit als auch durch äußere Umstände wie z. B. Stress, Ortsveränderung oder körperliche Belastung variieren kann – als auch in der Voraussetzung, den Menstruationskalender über einen langen Zeitraum diszipliniert und sorgfältig zu führen.

Schwangerschaft herbeiführen

Die Kalendermethode kann deshalb zwar bedingt zur Verhütung einsetzt werden, findet jedoch im Umkehrschluss auch häufig Anwendung bei einem Kinderwunsch zur bewussten Herbeiführung einer Schwangerschaft.

Bereiche

  • Gynäkologie
  • Präventionsmedizin
  • Verhütung

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