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Alternativmethoden
Gelegentlich kann unter regelmäßiger Ultraschallkontrolle abgewartet werden, ob Eierstockzysten von selbst oder durch hormonelle Behandlung kleiner werden. Dies gilt in manchen Fällen auch für Endometriosezysten. Entzündliche Eierstock- oder Eileitererkrankungen können im Einzelfall auch zunächst nur mit Antibiotika behandelt und erst später operiert werden.
Wie wird die Operation durchgeführt?
Vor dem Eingriff wird im Allgemeinen die Blase durch Einlegen eines Blasenkatheters entleert. Dieser kann einige Stunden oder Tage nach der Operation liegen bleiben. Die Operation erfolgt in Allgemeinnarkose oder in Regionalbetäubung (Spinal-/Periduralanästhesie). Über Einzelheiten und Risiken des Betäubungsverfahrens werden Sie gesondert aufgeklärt. Grundsätzlich kann der Eingriff auf zwei Wegen durchgeführt werden; Ihr Arzt wird Ihnen im Gespräch die Vorzüge und Nachteile der einzelnen Verfahren näher erläutern und die geeignetste Methode für Sie auswählen:
Bauchspiegelung (Laparoskopie)
Die Bauchhöhle wird zunächst durch eine Hohlnadel mit Kohlensäuregas (CO2) gefüllt. Durch einen kleinen Schnitt am Nabelrand wird dann ein optisches Instrument (Laparoskop) in die Bauchhöhle eingeführt. Der Arzt hat jetzt einen guten Überblick über die inneren Organe. Zusätzliche kleine Schnitte dienen zum Einbringen von Operationsinstrumenten. So können Gewebeproben entnommen oder krankhaft verändertes Gewebe der Eileiter oder Eierstöcke entfernt werden. Oft lässt sich eine gutartige Veränderung nicht vom Eierstock trennen. In den meisten Fällen versucht der Arzt jedoch, Teile des Eierstocks zu erhalten. Dies ist aber nicht immer möglich.
Bauchschnitt (herkömmliche Methode)
Der Bauchraum wird mit einem Längs- oder Querschnitt geöffnet. Das weitere Vorgehen richtet sich nach Art und Ausmaß der Erkrankung. So kann neben den oben beschriebenen Maßnahmen die Entfernung beider Eierstöcke erforderlich sein. In diesen Fällen ist es im Einzelfall empfehlenswert, auch die Gebärmutter zu entnehmen, da eine evtl. notwendige Hormonbehandlung dann einfacher durchzuführen ist. Vor dem Verschluss des Bauchraumes können bei Bedarf dünne Kunststoffschläuche (Drainagen) eingelegt werden, damit Wundsekret, Blut und ggf. Spülflüssigkeit abfließen können.
Eingriffserweiterungen
Bei Zufallsbefunden, z. B. wenn wider Erwarten ein bösartiger Befund festgestellt wird oder ein anderes Organ (wie der Darm oder die Gebärmutter) erkrankt ist, oder bei Störungen (z. B. anatomische Besonderheiten, ausgedehnte Verwachsungen, stärkere Blutungen), die zum Zeitpunkt der Diagnose nicht vorhersehbar sind, kann es erforderlich sein, das geplante Vorgehen zu erweitern oder zu ändern (z. B. das betroffene Organ ganz oder teilweise zu entfernen oder Umsteigen auf die herkömmliche Methode bei Laparoskopie).
Bleibende Folgen des Eingriffes
Mit Unfruchtbarkeit ist nur dann zu rechnen, wenn beide Eierstöcke und/oder die Gebärmutter entfernt werden mussten. Auch vorzeitige Wechseljahresbeschwerden bei jüngeren Frauen können nur auftreten, wenn beide Eierstöcke entnommen wurden. Unter Umständen müssen lebenslang Eierstockhormone eingenommen werden. In ganz wenigen Fällen können diese Beschwerden trotz Medikamenten bestehen bleiben. Ihr Arzt spricht mit Ihnen ausführlich über die Notwendigkeit und Erfolgsaussichten einer solchen Hormonbehandlung sowie über die Spätfolgen des Hormonmangels. Wurde nur ein Eierstock entnommen, so kann der verbliebene Eierstock die notwendigen Hormone im Allgemeinen in ausreichender Menge herstellen, so dass in den meisten Fällen die Periode erhalten bleibt und auch eine spätere Schwangerschaft möglich ist.
In manchen Fällen kann es auch zu vorübergehenden oder bleibenden hormonellen Beschwerden kommen, obwohl die Eierstöcke erhalten geblieben sind (z. B. durch operationsbedingte Durchblutungsstörungen der Eierstöcke).
Wenn ein Eingriff an einem Eileiter vorgenommen wurde und dieser Eileiter erhalten bleibt, steigt das Risiko einer Eileiterschwangerschaft.
Worauf ist zu achten?
- Suchen Sie bei Bauchschmerzen, Fieber, stärkeren Blutungen oder anderen Beschwerden bitte sofort Ihren Arzt auf!
- Bitte benutzen Sie in den ersten Tagen keine Tampons und wenden Sie keine Scheidenspülungen an, es sei denn, es wurde von Ihrem Arzt verordnet!
Besprechen Sie bitte vor der Entlassung
- Wann ist Duschen oder Baden möglich?
- Wann ist Geschlechtsverkehr wieder erlaubt?
- Ist eine körperliche Schonung erforderlich? Wie lange?
- Wann kann die Arbeit wieder aufgenommen werden?
Abhängig vom Operationsergebnis und von dem Befund der eventuell durchgeführten feingeweblichen Untersuchung können Kontrolluntersuchungen notwendig sein. Darüber werden Sie und/oder Ihr weiterbehandelnder Arzt informiert.